1.Kapitel – Auf den ersten Blick
Das war die Tageszeit, zu der ich mir wünschte, ich wäre in der Lage zu schlafen. High School. Oder wäre Fegefeuer das richtige Wort? Wenn es irgendeinen weg gäbe für meine Sünden zu büßen, dann müsste mir diese Zeit angerechnet werden. Diese Eintönigkeit war etwas an das ich mich nie gewöhnen würde; jeder Tag wirkte unglaublich monotoner als der letzte. Ich denke, das war meine Art zu schlafen – wenn schlaf als der Status zwischen aktiven Handlungen definiert wird. Ich starrte auf die Risse die durch das Mauerwerk in der hinteren Ecke der Cafeteria liefen, und versuchte ein muster zu erkennen, das nicht da war. Es war eine Möglichkeit die stimmen auszublenden, die wie ein rauschender Fluss durch meinen Kopf strömten. Einige hundert dieser stimmen ignorierte ich aus Langeweile. Wenn es um die menschlichen Gedanken geht, hatte ich schon alles gehört. Heute drehten sich alle Gedanken um das triviale Drama, dass eine neue auf die Schule gekommen war. Es brauchte nur so wenig um alle in Aufruhr zu versetzten. Ich hatte das neue Gesicht zum wiederholten Male aus allen Blickwinkeln in ihren Gedanken gesehen. Nur ein ganz gewöhnliches menschliches Mädchen. Die Aufregung um ihre Ankunft war ermüdend berechenbar – wie das aufblitzen eines glitzernden Gegenstands von einem Kind. Die Hälfte der Jungs sah sich bereits mit ihr in einer Beziehung, nur weil sie etwas Neues war. Ich versuchte noch stärker sie auszublenden. Nur vier stimmen schaltete ich auch Höflichkeit auch nicht aus Abscheu: meine Familie, meine zwei Brüder und zwei Schwestern, die so sehr daran gewöhnt waren, in meiner Gegenwart keine Privatsphäre zu haben, das sie kaum über etwas machdachten. Ich gab ihnen so viel Privatsphäre wie ich konnte. Ich versuchte nicht zuzuhören, soweit es ging. So sehr ich es auch versuchte, ich hörte sie dennoch. Rosalie dachte, wie immer, über sich selbst nach. Sie erblickte ihr Profil in der Reflektion der Brille eines Schülers, und grübelte über ihre eigene Perfektion. Rosalies Gedanken waren oberflächlicher Tümpel mit wenigen Überraschungen. Emmett war wütend darüber, dass er letzte Nacht ein Wrestling Match gegen Jasper verloren hatte. Es würde seine gesamte begrenzte Geduld erfordern den Schultag hinter sich zu bringen, bis er seine Revanche fordern konnte. Es kam mir nicht aufdringlich vor wenn ich Emmetts Gedanken zuhörte, da er nie über etwas nachdachte, dass er nicht auch lautaussprach oder in die Tat umsetzte. Vielleicht fühlte ich mich nur schuldig, wenn ich die Gedanken der anderen las, weil ich wusste, dass sie über Dinge nachdachten, von denen sie nicht wollten, dass ich sie wusste. Wenn Rosalies Gedanken ein oberflächlicher Tümpel waren, dann waren Emmetts Gedanken ein klarer See ohne Schatten. Und Jaspers … litt. Ich unterdrückte ein Seufzen. >Edward.< Alice rief in Gedanken meinen Namen und hatte sofort meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Es war fast das gleiche las würde jemand meinen Namen laut rufen. Ich war erleichtert, dass mein Name in letzter Zeit aus der Mode gekommen war – es war lästig; jedes Mal wenn jemand an irgendeinen Edward dachte, drehte ich automatisch meinen Kopf in dessen Richtung… diesmal drehte sich mein Kopf nicht. Alice und ich waren gut in diesen privaten Unterhaltungen. Es war selten, dass irgendjemand etwas davon mitbekam. Ich behielt meine Augen auf den Linien im putz. >Wie macht er sich?< fragte sie mich. Ich runzelte die Stirn und verzog ganz leicht meinen Mund. Nichts was den anderen auffallen würde. Ich könnte genauso gut aus Langweile die Stirn runzeln. Alice´ Stimmung war nun alarmiert und ich sah in ihren Gedanken, dass sie sich mit ihren Zukunftsvisionen auf Jasper konzentrierte. Besteht Gefahr? Sie suchte weiter in der unmittelbaren Zukunft, blätterte durch monotone Visionen auf der Suche nach dem Grund für mein Stirnrunzeln. Langsam bewegte ich meinen Kopf nach links, als würde ich zu den ziegeln an der Wand gucken, seufzte, und dann nach rechts, zurück zu den rissen an der Decke. Nur Alice wusste, dass ich meinen Kopf schüttelte. Sie entspannte sich. >Sag mir Bescheid, wenn es schlimmer wird.< Ich bewegte nur meine Augen, nach oben an die decken und dann wieder nach unten. >Danke, dass du das für mich machst.< Ich war froh, dass ich nicht laut antworten konnte. Was sollte ich sagen? `Ist mit ein Vergnügen?` Das traf es wohl kaum. Es war keine Freude, Jasper bei seinem inneren Kampf zuzuhören. War es wirklich nötig si herumzuexperimentieren? Wäre es nicht der sichere Weg, einfach zu akzeptieren, dass er nie in der Lage sein würde, seinen Durst so zu zügeln, wie der Rest von uns, statt seine Grenzen auszutesten? Warum mit dem Unheil flirten? Unser letzter Jagdausflug war jetzt zwei Wochen her. Das war keine besonders schwere Zeitspanne für den Rest von uns. Zeitweise ein bisschen unbequem – wenn ein Mensch zu nah vorbei lief, wenn der Wind aus der falschen Richtung wehte. Aber Menschen liefen selten nah vorbei. Ihre Instinkte sagten ihnen, was ihr Bewusstsein niemals verstehen würde: wir waren gefährlich. In diesem Moment hielt ein junges Mädchen am Ende des tischen, der unserem am nächsten stand, um mit einem freund zu reden. Sie warf ihre kurzen strohblonden haare herum und fuhr mit den Fingern hindurch. Die Heizlüfter wehten ihren Duft in unsere Richtung. Ich war daran gewöhnt was so ein Duft für Gefühle in mir auslöste – der trockene schmerz in meiner kehle, das hole verlangen meines Magens, das automatische anspannen meiner Muskeln, der übermäßige giftfluss in meinem Mund… Das war alles ziemlich normal, für gewöhnlich leicht zu ignorieren. Jetzt war es schwerer, die Gefühle waren stärker, verdoppelt, weil ich Jaspers Reaktionen überwachte. Zwillingsdurst, vielmehr als nur meiner. Jasper ließ seinen Vorstellungen freien Lauf. Er stellte sich vor – stellte sich vor, wie er sich von seinem Platz neben Alice erhob und sich neben das Mädchen stellte. Wie er sich zu ihr hinab beugte als würde er ihr etwas ins Ohr flüstern wollen, und stattdessen mit seinen Lippen den Bogen ihre kehle berührte. Stellte sich vor, wie sich der heiße Fluss ihres Pulses unter der feinen haut auf seinen Lippen anfühlte… ich trat gegen seinen Stuhl. Unsere Blicke trafen sich für eine Minute, dann senkte er seinen Blick. Ich konnte Beschämung und den rebellierenden Kampf in seinem Kopf hören. „Sorry“ flüsterte Jasper. Ich zuckte mir den Schultern. „Du hattest nicht vor irgendetwas zu tun“, murmelte Alice um ihn zu beruhigen „das konnte ich sehen.“ Ich unterdrückte einen Gesichtsausdruck der ihren verraten hätte. Wir mussten zusammenhalten, Alice und ich. Es war nicht leicht, Stimmen zu hören und in die Zukunft sehen zu können. Die Freaks unter den Freaks. Wir schützten unsere Geheimnisse gegenseitig. „Es hilft ein bisschen wenn du sie als Person betrachtest.“, empfahl Alice, ihre hohe musikalische Stimme war zu schnell für menschliche Ohren, selbst wenn jemand nah genug gewesen wäre, um zuzuhören. „Ihr Name ist Withney. Sie hat eine kleine Schwester, die sie abgöttisch liebt. Ihre Mutter hatte Esme zu dieser Gartenparty eingeladen, erinnerst du dich?“ „Ich weiß wer sie ist.“ sagte Jasper knapp. Er drehte sich weg und starrte aus einem kleinen Fenster, die direkt unter den Dachvorsprung angebracht waren. Sein Tonfall beendete die Unterhaltung. Er würde heute Nacht jagen müssen. Es war lächerlich, solche Risiken einzugehen, seine Stärke zu testen und seine Ausdauer zu verbessern. Jasper sollte seine Grenzen akzeptieren und sie nicht überschreiten. Seine früheren Gewohnheiten waren nicht besonders dienlich für den Lebensstil den wir gewählt hatten; er sollte sich nicht zu sehr unter Druck setzten. Alice seufzte, nahm ihr Tablett – ihre Requisite – mit und ließ ihn allein. Sie wusste wann er genug von ihren Aufmunterungsversuchen hatte. Obwohl Rosalie und Emmett sehr schamlos mit ihrer Beziehung umgingen, waren es Alice und Jasper, sie sie Gefühle des anderen genauso gut kannten, wie ihre eigenen. Als könnten sie auch Gedanken lesen – nur die des anderen. >Edward Cullen.< Reflexartige Reaktion. Ich drehte meinen Kopf, als hätte mich jemand gerufen, nur das ihn niemand gerufen, sondern nur gedacht hatte. Meine Augen sahen für den Bruchteil einer Sekunde in ein paar schokoladenbraune Augen in einem blassen, herzförmigen Gesicht. Ich kannte dieses Gesicht, obwohl ich es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht selber gesehen hatte. Es war heute führend in allen menschlichen Köpfen. Die neue Schülerin, Isabella Swan. Tochter der örtlichen Polizeichefs, die aufgrund einer neuen Sorgerechtssituation hierher gezogen war. Bella. Sie korrigierte jeden, der ihren vollen Namen benutzte… Ich wandte mich gelangweilt ab. Es dauerte eine Sekunde, bis ich merkte, dass es nicht sie war, die meinen Namen gedacht hatte. >Natürlich verknallte sie sich sofort in die Cullens<, hörte ich den ersten Gedanken weiter. Jetzt erkannte ich die `Stimme`. Jesica Stanley – es war schon eine Weile her, seit sie mich mit ihrem einheimischen Geschwätz genervt hatte. Was für eine Erleichterung es gewesen war, als sie über ihre fehlplatzierte Verliebtheit hinweggekommen war. Es war fast unmöglich ihren lächerlichen Tagträumen zu entfliehen. Zu der Zeit wünschte ich mir, dass ich ihr genau erklären zu könnte, was passieren würde, wenn meine Lippen, und die Zähne dahinter, auch nur in ihre Nähe gekommen wären. Das hätte die lästigen Fantasien verstummen lassen. Der Gedanke an ihre Reaktion brachte mich fast zum lächeln. >Das geschieht ihr ganz recht<, dachte Jessica weiter. >Sie ist nicht mal wirklich hübsch. Ich verstehe nicht, warum Eric sie so anstarrt… oder Mike.< Sie winselte in Gedanken bei dem letzten Namen. Ihre neue Flamme, der allgemein beliebte Mike Newton, interessierte sich kein bisschen für sie. Aber offenbar interessierte er sich für das neue Mädchen. Erneut, das Kind mit dem glitzernden Gegenstand. Das verursachte einen bitteren Beigeschmack in Jessicas Gedanken, obwohl sie äußerlich sehr freundlich zu der Neuen war, als sie ihr das übliche Wissen über unsere Familie mitteilte. Die neue Mitschülerin musste nach uns gefragt haben. >Heute schauen auch alle zu mir< dachte Jessica selbstgefällig. >Was für ein Glück, das Bella zwei Kurse mit mir zusammen hat. Ich wette Mike wir mich fragen, was sie - < Ich versuchte das alberne Geschwätz auszublenden, bevor mich dessen Belanglosigkeit und Trivialität verrückt machte. „Jessica Stanley teilt dem Swan-Mädchen die ganze Schmutzige Wäsche über den Cullen-Clan mit“ flüsterte ich Emmett als Ablenkung zu. Er kicherte verhalten. „Ich hoffe, sie gibt ihr bestes“ dachte er. „Eigentlich sehr einfallslos. Nur der kleinste Hinweis eines Skandals. Kein Quäntchen Horror. Ich bin ein bisschen enttäuscht.“ <Und das neue Mädchen? Ist sie von dem Klatsch und Tratsch auch enttäuscht?< Ich versuchte zu hören, was das neue Mädchen, Bella, von Jessicas Story hielt. Was sah sie, wenn sie sich die seltsame, kreidebleiche Familie ansah, sie allgemein gemieden wurde? Es war sowas wie meine Pflicht, ihre Reaktion zu kennen. Ich handelte als eine Art Aussichtsposten, falls jemand unerwünschten Eindruck von meiner Familie bekommen könnte. Um uns zu schützen. Wenn jemand misstrauisch würde, könnte ich rechtzeitig warnen und wir könnten uns zurückziehen. Es passierte gelegentlich – manche Menschen mit ausgeprägter Fantasie – sahen in uns Figuren aus einem Buch oder einem Film. Normalerweise lagen sie falsch, aber es war besser umzuziehen, als einen genaueren Blick zu riskieren. Ganz ganz selten lag vielleicht mal jemand richtig. Wir gaben ihnen keine Chance ihre Theorie zu beweisen. Wir verschwanden einfach und waren nicht mehr als eine gruselige Erinnerung… ich hörte nichts, obwohl ich sehr nah neben Jessicas innerem Monolog lauschte. Es war, als würde niemand neben ihr sitzen. Wie eigenartig, hatte sich das Mädchen woanders hingesetzt? Das wäre merkwürdig, denn Jessica redete immer noch mit ihr. Irritiert schaute ich auf um nachzusehen. Ich musste prüfen, was mein `besonderes Gehör` mir mitteilte – das war etwas, was ich sonst nie musste. Wieder blieb mein Blick an diesen großen braunen Augen hängen. Sie saß genau da, wo sie vorher auch gesessen hatte und sah zu uns herüber, ganz natürlich, dachte ich, da Jessica sie immer noch mit dem üblichen Klatsch über die Cullens versorgte. Über uns nachzudenken wäre auch ganz natürlich. Aber ich konnte nicht mal ein flüstern hören. Ein einladendes, warmes Rot bedeckte ihre Wangen, als sie den Blick senkte, weg vom peinlichen Fauxpas dabei erwischt zu werden, einen Fremden anzustarren. Es war gut, dass Jasper immer noch aus dem Fenster starrte. Ich wollte mir nicht vorstellen, was dieser einfache Zusammenfluss von Blut mit seiner Kontrolle angerichtet hätte. Die Gefühle standen so klar und deutlich in ihrem Gesicht, al wären sie in Großbuchstaben auf ihre Stirn geschrieben: Überraschung, als sie unwissentlich sie subtilen Zeichen des Unterschieds zwischen ihrer Art und unserer aufsaugte, Neugierde, als sie Jessicas Geschichten lauschte, und noch etwas anderes… Faszination? Es wäre nicht das erste Mal. Wir waren schön für sie, unsere natürliche Beute. Dann letztlich, Scham, als ich sie erwischte, wie sie mich anstarrte. Und dennoch, obwohl ihre Gedanken so deutlich in ihren seltsamen Augen standen – Seltsam, wegen ihrer Tiefe; braune Augen wirkten oft Flach i ihrer Dunkelheit – ich konnte nichts hören außer Stille von dem Platz wo sie saß. Gar nichts. Ich fühlte mich einen Moment lang unwohl. So etwas war mir noch nie passiert. Stimmte etwas nicht mit mir? Ich fühlte mich wie immer. Besorgt hörte ich konzentrierter zu. Alle Stimmen die ich blockiert hatte, schrien plötzlich in meinem Kopf. >…Ich frage mich was für Musik sie hört…vielleicht könnte ich dieses neue Album erwähnen…< dachte Mike, zwei Tische weiter – fixiert auf Bella Swan. Wie er sie anstarrt. Ist es nicht genug, dass die Hälfte der Mädchen an dieser Schule für ihn Schlange steht… Eric Yorkie hatte hitzige Gedanken, die sich auch um dieses Mädchen drehten. >…ekelhaft. Man könnte meinen sie Wäre berühmt oder so etwas…Sogar Edward Cullen starrt sie an…< Lauren Mallory war si eifersüchtig, dass ihr Gesicht jadegrün anlaufen müsste. >Und Jessica stellt ihre neue beste Freundin zur Schau. Was für ein Witz…< Immer mehr Gift versprühte sie in ihren Gedanken. >…Ich wette, jeder hat sie das schon gefragt. Aber ich würde gerne mit ihr reden. Ich sollte mir eine originellere Frage überlegen…< grübelte Ashley Dowling. >…Vielleicht ist sie bei mir in Spanisch…< hoffte June Richardson. >Haufenweise zu tun heute Abend! Mathe, und der Englisch Test. Ich hoffe meine Mutter…< Angela Webber, ein ruhiges Mädchen, dessen Gedanken ungewöhnlich freundlich waren, war die einzige an diesem Tisch, die nicht von dieser Bella besessen war. Ich konnte sie alle hören, jede unwichtige Kleinigkeit die ihre Gedanken passierte. Aber absolut nichts von der neuen Schülerin mit den trügerisch offenen Augen. Und natürlich konnte ich hören, was sie sagte, wenn sie mit Jessica sprach. Ich brauchte keinen Gedanken lesen zu können und ihre ruhige klare Stimme auf der anderen Seite des Raumes hören zu können. „Wer ist der Junge mit den kupferfarbenen Haaren?“ hörte ich sie fragen, während sie mir aus den Blickwinkeln einen verstohlenen Blick zuwarf, nur um schnell wieder wegzuschauen, als sie sah, dass ich sie immer noch anstarrte. Wenn ich Zeit gehabt hätte zu hoffen, dass der Klang ihrer Stimme mir helfen würde den Klang ihrer Gedanken herauszupicken, irgendwo versteckt, wo ich sie nicht erreichen konnte, wäre ich enttäuscht gewesen. Normalerweise hörten sie Menschen ihre Gedanken in einem ähnlichen Klang, wie dem der Stimme. Aber diese ruhige, schüchterne Stimme war mir unbekannt, keine von den hunderten von Stimmen, die durch den Raum flogen, dessen war ich mir sicher. Absolut neu. >>Na dann viel Glück Idiot! << dachte Jessica bevor sie auf die Frage antwortete. „Das ist Edward Cullen. Er sieht toll aus, klar, aber verschwende deine Zeit nicht. Er verabredet sich nicht. Offensichtlich sin ihm die Mädchen hier nicht hübsch genug.“ Sie rümpfte die Nase. Ich drehte meinen Kopf weg um mein lächeln zu verbergen. Jessica und ihre Klassenkameradinnen hatte keine Ahnung, was für ein Glück sie hatten, dass mir keine von ihnen gefiel. Neben dem flüchtigen Humor, fühlte ich einen seltsamen Impuls, einen den ich nicht richtig verstand. Es hatte was mit dem bösartigen Unterton in Jessicas Gedanken zu tun, von dem das Mädchen keine Ahnung hatte…Ich verspürte das Verlangen, dazwischen zu gehen, um diese Bella Swan vor diesen bösen Gedanken in Jessicas Kopf zu schützen. Was für ein seltsames Gefühl. Während ich versuchte den Grund für diesen Impuls auszuspüren, inspizierte ich das neue Mädchen noch einmal. Vielleicht war es nur ein lange vergrabener Beschützerinstinkt – der Starke für den Schwächeren. Das Mädchen wirkte zerbrechlicher als ihre neuen Klassenkameradinnen. Ihre Haut war so durchscheinend, es war schwer zu glauben, dass sie ihr irgendeine Art von Schutz vor der Welt das draußen bieten konnte. Ich konnte das rhythmische pulsieren des Blutes durch ihre Venen unter der blassen Membran sehen…Aber darauf sollte ich mich besser nicht konzentrieren. Ich war gut in dem leben, das ich gewählt hatte, aber ich war genau so durstig wie Jasper und sollte mich besser nicht in Versuchung bringen. Da war eine leichte Falte zwischen ihren Augenbrauen, deren sie sich scheinbar nicht bewusst war. Es war unglaublich frustrierend! Ich konnte deutlich erkennen, dass es eine Belastung für sie war, dort zu sitzen, sich mit Fremden zu unterhalten, im Mittelpunkt zu stehen. Ich konnte ihre Schüchternheit spüren, daran wie sie ihre zerbrechlich wirkenden Schultern hielt, leicht gekrümmt, als würde sie jeden Moment eine Abfuhr er warten. Und doch konnte ich nur spüren, nur sehen, nur vorstellen. Da kam nichts als Stille von diesem gewöhnlichen Menschenmädchen. Ich konnte nichts hören. Warum? „Sollen wir?“ murmelte Rosalie und unterbrach meine Konzentration. Mit einer Spur von Erleichterung wendete ich meinen Blick von dem Mädchen ab. Ich wollte nicht länger daran scheitern – er irritierte mich. Und ich wollte kein Interesse an den Gedanken dieses Mädchens entwickeln, nur weil sie vor mir verborgen waren. Kein Zweifel, wenn ich ihre Gedanken entschlüsseln könnte – und ich würde einen Weg finden – Wären sie genau so belanglos und trivial wie alle anderen menschlichen Gedanken. Sie wären den Aufwand nicht wert, den ich aufbringen müsste. „Also hat die Neue jetzt Angst vor uns?“ fragte Emmett, der immer noch auf eine Antwort auf seine Frage wartete. Ich zuckte mit den Schultern. Er war nicht interessiert genug um mehr Informationen zu fordern. Und ich sollte auch nicht interessiert sein. Wir standen von unserem Tisch auf und verließen die Cafeteria. Emmett, Rosalie und Jasper gaben vor, in der Abschlussklasse zu sein, sie begaben sich zu ihren Kursen. Ich spielte eine jüngere Rolle als sie. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Biologie-Kurs und stellte mich auf eine langweilige Stunde ein. Es war zu bezweifeln, dass Mr. Banner, ein Mann mit gerade mal durchschnittlicher Intelligenz, in der Lage wäre irgendwas zu lehren, dass jemanden mit einem zweifachen Abschluss in Medizin überraschen könnte. Im Klassenraum ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen und verteilte meine Bücher – wieder Requisiten, sie beinhalteten nichts, dass ich nicht schon wusste – quer über dem Tisch. Ich war der einzige Schüler der einen Tisch für sich allein hatte. Die Menschen waren nicht clever genug um zu wissen, dass sie Angst vor hatten, aber ihr Überlebensinstinkt reichte aus, um sie von mit fernzuhalten. Der Raum füllte sich langsam, als die Schüler vom Mittagessen zurückkamen. Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und wartete darauf, dass die Zeit verstrich. Wieder einmal wünschte ich mir, ich wäre in der Lage zu schlafen. Weil ich über sie nachgedacht hatte, erweckte ihr Name meine Aufmerksamkeit, als Angela Weber das neue Mädchen durch die Klassentür begleitete. >>Bella scheint genauso schüchtern zu sei wie ich. Ich wette der Tag heute ist verdammt schwer für sie. Ich wünschte ich könnte irgendwas sagen…Aber es würde vermutlich nur blöd klingen…<<. >> Yes! << dachte Mike Newton, während er seinen Stuhl drehte um die Mädchen beim betreten des Raumes zu beobachten. Und immer noch nichts von der Stelle wo Bella Swan stand. Die Leere wo ihre Gedanken sein müssten irritierte und verunsicherte mich. Sie kam näher, während sie an mir vorbei zu Lehrerpult ging. Armes Mädchen, neben mir war der einzige freie Platz. Automatisch räumte ich die Hälfte des Tischens frei, die ihr gehören würde, und stapelte meine Bücher übereinander. Ich bezweifelte das sie sich hier sehr wohl fühlen würde. Das würde ein langes Semester für sie werden – in diesem Kurs jedenfalls. Aber vielleicht, wenn ich neben ihr saß, wäre ich in der Lage ihr Geheimnis herauszufinden…Nicht das ich jemals vorher die nähere Umgebung gebraucht hätte…Geschweige denn, dass ich irgendwas hören würde, das es wert wäre gehört zu werden. Bella Swan trat durch den heißen Luftstrom, der vom Heizlüfter direkt zu mir wehte. Ihr Duft traf mich wie eine Abrissbirne, wie ein Rammbock. Es gab kein Bild, das brutal genug war, um zu beschreibe, was in diesem Moment mit mir geschah. In diesem Moment war ich weit weg von dem Menschen der ich einst war, nicht der Anflug eines Fetzens der Menschlichkeit, in die ich mich sonst hüllte, blieb übrig. Ich war ein Jäger. Sie war meine Beute. Die ganze Welt bestand nur noch aus dieser Wahrheit. Es gab keinen Raum voller Zeugen, sie waren nur noch Kollateralschaden in meinem Kopf. Das Mysterium ihrer Gedanken war vergessen. Ihre Gedanken bedeuteten nichts mehr, denn sie würde nicht länger denken können. Ich war ein Vampir und sie hatte das süßeste Blut das ich in 80 Jahren gerochen hatte. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ein solcher Geruch existieren konnte. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich schon vor langer Zeit begonnen danach zu suchen. Ich hätte den ganzen Planeten nach ihr durchkämmt. Ich konnte mir den Geschmack vorstellen…Der Durst brannte wie Feuer in meiner Kehle. Mein Mund war trocken und ausgebrannt. Der frische Strom von Gift änderte nicht daran. Mein Magen drehte sich vor Hunger, der ein Echo des Durstes war. Meine Muskeln drohten zu zerspringen. Nicht mal eine Sekunde war vergangen. Sie beendete gerade den Schritt, der ihren Duft zu mir herüber geweht hatte. Als ihr Fuß den Boden berührte, wanderte ihr Blick zu mir, eine Bewegung die definitiv verstohlen gemeint war. Ihr Blick traf meinen und ich sah meine Reaktion in ihren geweiteten Augen. Der Schock den ich da sah, rettete für wenige Augenblicke ihr Leben. Sie machte es nicht leichter. Als sie den Ausdruck auf meinem Gesicht sah, schoss ihr das Blut wieder in die Wangen und verlieh ihrem Gesicht die köstlichste Farbe die ich je gesehen hatte…Der Duft hüllte mein Gehirn in eine dicke Nebelwand. Ich konnte kaum denken. Meine Gedanken wüteten Zusammenhangslos, ohne Kontrolle. Sie beschleunigte ihren Schritt, als hätte sie verstanden, dass es besser war zu flüchten. Ihre Eile machte sie tollpatschig – sie stolperte und landete fast auf dem Mädchen das vor mir saß. Verletzlich, schwach. Mehr noch, als normale Menschen. Ich versuchte mich auf das Gesicht zu konzentrieren, dass ich in ihren Augen gesehen hatte, ein Gesicht, dass ich mit Abscheu erkannte. Das Gesicht des Monsters in mir – das Gesicht, das ich mit Jahrzehnte langer Anstrengung und kompromissloser Disziplin zurückgeschlagen hatte. Wie leicht es jetzt wieder an die Oberfläche trat! Der Duft umfing mich erneut, trübte meine Gedanken und hob mich fast aus meinem Stuhl. Nein. Meine Hände umklammerten die Tischkante, als ich versuchte mich auf dem Stuhl zu halten. Das Holz war mich nicht Gewachsen. Meine Hände brachen durch die Strebe und zerbröselten das Holz zu Spänen. Meine Hände hinterließen einen Abdruck in der Tischkante. Vernichte die Beweise. Das war eine Grundregel. Schnell zerbröselte ich den Rest der Kante mit den Fingerspitzen und hinterließ ein unförmiges Loch. Das Holzpulver verteilte ich mit dem Fuß auf dem Boden. Vernichte die Beweise. Kollateralschaden…Ich wusste, was jetzt passieren musste. Das Mädchen würde sich neben mich setzen müssen und ich musste sie töten. Die unschuldigen Umstehenden im Klassenaum, achtzehn anderen Kindern und ein Mann, würden den Raum nicht verlassen können, wenn sie gesehen hätten, was sie bald sehen würden. Ich zuckte zusammen, bei dem Gedanken, was ich tun musste. Selbst zu meiner schlimmsten Zeit hätte ich nie so eine Gewalttat begangen. Ich hatte nie Unschuldige getötet, nicht einmal in acht Jahrzehnten. Und jetzt plante ich zwanzig von ihnen auf einmal zu töten. Das Gesicht des Monsters im Spiegel verspottete mich. Obwohl ein Teil von mir vor dem Monster zurückschreckte, plante der andere Teil das Verbrechen. Wenn ich das Mädchen zuerst tötete, hätte ich nur fünfzehn oder zwanzig Sekunden, bis die Menschen in diesem Raum reagieren würden. Vielleicht ein bisschen länger, wenn sie nicht merken würden, was ich tat. Das Mädchen würde keine Zeit haben zu schreien oder Schmerzen zu spüren, ich würde sie nicht brutal töten. Soviel konnte ich dieser Fremden mit ihrem unheimlichen, begehrenswerten Blut nicht geben. Aber dann musste ich die anderen davon abhalten zu fliehen. Um die Fenster musste ich mir keine Gedanken machen, zu hoch und zu klein um als Fluchtmöglichkeit zu dienen. Nur die Tür – wenn ich sie blockierte, waren sie gefangen. Es würde länger dauern und schwieriger sein, sie alle umzubringen, wenn sie panisch durcheinander laufen. Nicht unmöglich, aber es wäre sehr viel lauter. Zeit für viel Geschrei. Jemand würde es hören…Und ich wäre gezwungen noch mehr Unschuldige zu töten. Und ihr Blut würde auskühlen während ich die anderen tötete. Ihr Duft strafte mich, füllte meinen Rachen mit trockenen Schmerzen…Also dann die Zeugen zuerst. Ich plante es in meinem Kopf. Ich befand mich in der Mitte des Raumes, die am weitesten entfernte Reihe im Rücken. Ich würde die rechte Seite zuerst nehmen. Ich konnte vier oder fünf ihrer Hälse pro Sekunde schnappen, schätze ich. Es wäre nicht laut. Die rechte Seite wäre die glücklichere, sie würde mich nicht kommen sehen. Vorne angekommen würde ich mich umdrehen und die linke Seite bis nach hinten durchgehen, es würde maximal fünf Sekunden kosten, jedes Leben in diesem Raum zu vernichten. Lange genug für Bella Swan um zu sehen, was bald auf sie zukommen würde. Lange genug für sie um Angst zu empfinden. Vielleicht lange genug, falls der Schock sie nicht erstarren ließe, und zu schreien. Ein dünner Schrei, der niemanden aufschrecken würde. Ich atmete tief ein und der Duft brannte wie Feuer in meinen trockenen Venen. Jetzt drehte sie sich um. In wenigen Sekunden würde sie sich nur ein paar Zentimeter neben mich setzen. Das Monster in mir lächelte vor Verlangen. Zu meiner linken schlug jemand einen Ordner zu. Ich sah nicht auf um zu sehen, welcher der zu Tode verurteilten Menschen es war. Aber die Bewegung wehte einen Hauch alltäglicher, unpafümierter Luft in mein Gesicht. Für eine Sekunde war ich in der Lage klar zu denken. In dieser wertvollen Sekunde sah ich zwei Gesichter nebeneinander in meinem Kopf. Das eine war mein eigenes, oder besser gesagt war es gewesen: das rotäugige Monster, das so viele Menschen getötet hatte, dass ich irgendwann aufgehört hatte zu zählen. Durchdachte, gerechtfertigte Morde. Ein Killer von Killern, Ein Killer von anderen, schwächeren Monstern. Es war ein Gott-Komplex, das gab ich zu – zu entscheiden wer den Tod verdient hatte. Ich hatte menschliches Blut getrunken, aber nur in einer lockeren Definition. Meine Opfer waren in ihrer dunklen Vergangenheit kaum menschlicher gewesen als ich es war. Das andere Gesicht war von Carlisle. Es gab keine Ähnlichkeit. Carlisle war nicht mein Biologischer Vater. Wir hatten keine gemeinsamen Eigenschaften. Die Ähnlichkeit unserer Hautfarbe war das Ergebnis von dem was wir waren, jeder Vampir hatte die gleiche schneeweiße Haut. Genau wie die Ähnlichkeit unserer Augenfarbe – die Reflektion einer gegenseitigen Entscheidung. Und trotzdem, obwohl es sonst keine Ähnlichkeiten gab, stellte ich mir vor, dass mein Gesicht anfing seins zu reflektieren, in den letzten siebzig seltsamen Jahren in denen ich seine Wahl annahm und in seine Fußstapfen trat. Meine Züge hatten sich nicht verändert, aber es kam mir vor als hätte seine Weisheit mich geprägt, dass ein bisschen von seinem Mitgefühl in der Form meines Mundes zu erkennen war, und der Hauch seiner Geduld war ersichtlich in meinen Augenbrauen. All diese kleinen Veränderungen verloren sich im Gesicht des Monsters. In wenigen Augenblicken wäre nichts mehr in mir übrig, dass die Jahre die ich mit meinem Schöpfer, meinem Mentor, meinem Vater verbracht hatte, wiederspiegeln würde. Meine Augen würden rot leuchten, wie die eines Teufels, alle Ähnlichkeit wäre für immer verloren. Carlisles freundliche Augen verurteilten mich nicht in meinem Kopf. Ich wusste, dass er mir diese schreckliche Tat, die ich begehen würde, vergeben würde. Weil er mich liebte. Weil er dachte, das ich besser wäre, als ich wirklich war. Und er würde mich immer noch lieben, auch wenn ich jetzt beweisen würde, dass er falsch lag. Bella Swan setzte sich auf den Platz neben mir, ihre Bewegungen waren angespannt und unbeholfen – aus Angst? – und der Duft ihres Blutes erblühte in einer unaufhaltsamen Wolke um mich herum. Ich würde meinem Vater beweisen, dass er unrecht hatte. Die Erkenntnis dieser Tatsache schmerzte fast so sehr wie das Feuer in meiner Kehle. Ich lehnte mich angewidert von ihr weg, als ein plötzlich aufkeimender, heftiger, unbegründeter Hass mich durchfuhr. Wer war diese Kreatur? Warum ich, warum jetzt? Warum musste ich alles verlieren, nur weil sie beschlossen hatte, in diese unscheinbare Stadt zu ziehen? Warum ist sie hierhergekommen? Ich wollte kein Monster sein! Ich wollte diesen Raum voller Unschuldiger Kinder nicht auslöschen! Ich wollte nicht alles verlieren, was ich mir durch Opfer und Abschwörungen verdient hatte! Das würde ich nicht tun. Sie würde mich nicht dazu bringen. Der Duft war das Problem, der abscheulich ansprechende Duft ihres Blutes. Wenn es nur einen Weg gäbe zu widerstehen…Wenn nur eine weitere Böe frischer Luft meinen Kopf frei machen würde. Bella Swan warf ihre langen, dicken mahagonifarbenen Haare in meine Richtung. War sie wahnsinnig? Es war als würde sie das Monster ermutigen wollen! Es verhöhnen. Da war keine freundliche Brise, die den Geruch von mir fortwehte. Bald würde alles verloren sein. Nein, keine helfende Brise. Aber ich musste nicht atmen. Ich stoppte den Luftfluss in meiner Lunge, die Erleichterung kam augenblicklich, aber unvollständig. Ich hatte immer noch die Erinnerung des Duftes im meinem Kopf, den Geschmack auf der Zunge. Auch so würde ich nicht lange widerstehen können. Aber vielleicht würde ich eine Stunde widerstehen können. Eine Stunde. Gerade genug Zeit um aus diesem Raum voller Opfer zu verschwinden, Opfer, die gar keine Opfer sein musste. Wenn ich für eine kurze Stunde widerstehen könnte. Es war ein unangenehmes Gefühl nicht zu atmen. Mein Körper brauchte keinen Sauerstoff, aber es war gegen meine Instinkte. Wenn ich angespannt war, verließ ich mich mehr auf meinen Geruchssinn als auf meine anderen Sinne. Er wies die Richtung bei der Jagd, er war die erste Warnung wenn Gefahr drohte. Mir begegnete nicht oft etwas, was genauso gefährlich war, wie ich selbst, aber der Selbsterhaltungstrieb meiner Art war genauso groß wie der von gewöhnlichen Menschen. Unangenehm aber erträglich. Erträglicher als sie riechen zu müssen, ohne meine Zähne durch diese dünne, durchsichtige Haut sinken zu lassen und das heiße, nasse, pulsierende – eine Stunde! Nur eine Stunde. Ich durfte nicht an den Duft denken, an den Geschmack. Das stille Mädchen hielt ihre Haare zwischen uns und lehnte sich nach vorne, so dass es über ihren Ordner fiel. Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen, um zu versuchen die Gefühle in ihren klaren, tiefen Augen zu lesen. Was das der Grund, weshalb sie ihren Gelockten Fächer zwischen uns ausbreitete? Um diese Augen vor mir zu verstecken? Aus Angst? Schüchternheit? Um ihre Geheimnisse vor mir zu verbergen? Meine anfängliche Verunsicherung von ihrem stummen Gedanken Schach matt gesetzt zu werden, war schwach und blass im Vergleich zu dem Verlangen – und dem Hass – das/der mich beherrschte. Ich hasste diese zarte Frau – dieses Kind – neben mir, hasste sie voller Inbrunst, mit der ich an meinem alten Ich hing, die Liebe meiner Familie, meine Träume etwas Besseres zu sein, als ich war…Ich hasste sie, hasste es welche Gefühle sie in mir auslöste – es half ein bisschen. Ja das Unbehagen, das ich vorher verspürt hatte war schwach, aber es half ein bisschen. Ich klammerte mich an jenes Gefühl, dass mich davon ablenkte mir vorzustellen, wie sie schmecken würde…Hass und Verunsicherung. Ungeduld. Würde diese Stunde jemals enden? Und wenn die Stunde vorbei war…Dann würde sie diesen Raum verlassen. Und was würde ich dann tun? Ich könnte mich vorstellen. Hallo, mein Name ist Edward Cullen. Kann ich dich zu deinem nächsten Kurs begleiten? Sie würde ja sagen. Es wäre höflich das zu tun. Auch wenn sie bereits Angst vor mir hatte, wovon ich ausging, würde sie an die Gepflogenheiten halten und neben mir hergehen. Es würde einfach sein, Sie in die Falsche Richtung zu lotsen. Ein Teil des Waldes streckte sich wie ein Finger um den hinteren Teil des Parkplatzes zu berühren. Ich könnte behaupten, ich hätte mein Buch in meinem Wagen vergessen…Würde irgendjemand bemerken, dass ich die letzte Person war, mit der sie gesehen wurde? Es regnete, wie immer, zwei dunkle Regenjacken, die in die falsche Richtung gingen, würden nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, oder mich verraten. Außer das ich heute nicht der einzige Schüler war, der sich ihrer bewusst war – obwohl sich ihr niemand auf so mörderische Art bewusst war wie ich. Mike Newton ganz besonders, er bemerkte jede Gewichtsverlagerung während sie in ihrem Stuhl herum zappelte – sie fühlte sich unwohl in meiner Nähe, so wie sich jeder fühlen würde, so wie ich es erwarten hatte bevor ihr Duft alle menschenfreundlichen Anliegen zerstört hatte. Mike Newton würde bemerken, wenn sie den Klassenraum mit mir zusammen verließ. Wenn ich eine Stunde überstehen konnte, könnte ich auch zwei überstehen? Der brennende Schmerz ließ mich zusammenzucken. Sie würde nach Hause gehen in ein leeres Haus. Chief Swan arbeitete den ganzen Tag. Ich kannte sein Haus, wie ich jedes Haus dieser kleinen Stadt kannte. Sein Haus schmiegte sich an dicke Baumstämme ohne nahe Nachbarn. Selbst wenn sie Zeit zu schreien hatte, die sie nicht haben würde, würde sie niemand hören. Das wäre der verantwortlichste Weg damit umzugehen. Ich bin sieben Jahrzehnte ohne menschliches Blut ausgekommen. Wenn ich meinen Atem anhielt konnte ich zwei Stunden überstehen. Und wenn ich sie allein erwischte, würde niemand anders in Gefahr laufen verletzt zu werden. Und kein Grund diese Erfahrung zu schnell verbeigehen zulassen, bestätigte das Monster in meinem Kopf. Es war kleinlich zu glauben, nur weil ich die neunzehn Personen in diesem Raum verschonte, wäre ich weniger Monster, als wenn ich nur dieses unschuldige Mädchen tötete. Obwohl ich sie hasste, wusste ich dass mein Hass ungerechtfertigt war. Ich wusste was ich wirklich hasste war ich selbst. Und ich würde uns beide noch viel mehr hassen, wenn sie tot war. Ich überstand diese Stunde auf diese Art und Weise – ich überlegte mir den besten Weg sie zu töten. Ich versuchte mir nicht den eigentlichen Akt vorzustellen. Das wäre zu viel für mich. Ich könnte diesen Kampf verlieren und würde damit enden jeden in meinem Blickfeld zu töten. Also entwickelte ich Strategien nicht mehr. Es brachte mich durch die Stunde. Einmal, kurz vor Ende der Stunde, blinzelte sie durch die fließende Wand ihrer Haare zu mir herüber. Ich konnte fühlen, wie der unberechtigte Hass in mir aufstieg, als unsere Blicke sie trafen – sah die Reflektion in ihren ängstlichen Augen. Blut färbte ihre Wagen rot, bevor sie sie wieder hinter ihren Haaren verstecken konnte, es zerriss mich fast. Aber dann läutete die Schulglocke. Gerettet von der Klingel – was für ein Klischee. Wir beide waren gerettet. Sie, gerettet vor dem sicheren Tod. Ich, für kurze Zeit davor gerettet, die albtraumhafte Kreatur zu werden, die ich fürchtete und verabscheute. Ich konnte nicht so langsam gehen wie ich sollte, als ich aus dem Raum stürmte. Wenn jemand auf mich geachtet hätte, wäre ihn aufgefallen, dass etwas nicht stimmte mit der Art wie ich mich bewegte. Niemand achtete auf mich. Alle menschlichen Gedanken drehten sich immer noch um das Mädchen, das dazu verurteil war, in weniger als einer Stunde zu sterben. Ich versteckte mich in meinem Auto. Ich möchte die Vorstellung, dass ich mich verstecken müsste nicht. Es klang so feige. Aber es war ohne Frage der Fall. Ich hatte nicht genug Disziplin um mich in der Nähe von Menschen aufzuhalten. Da ich mich so sehr darauf konzentrierte, die eine nicht zu töten, hatte ich nicht genug Konzentration übrig den anderen zu widerstehen. Was für eine Verschwendung das wäre. Wenn ich dem Monster schon nachgab, dann sollte die Niederlage es auch Wert sein. Ich legte eine CD ein, die mich normalerweise beruhigte, aber jetzt half sie wenig. Nein, Was jetzt am meisten half, war die Kühle, feuchte, klare Luft, die mit dem leichten Regen in mein Fenster strömte. Obwohl ich mich mit perfekter Klarheit an den Duft von Bella Swan erinnerte, war es, als würde Die saubere Luft meinen Körper von dieser Infektion reinwaschen. Ich war wieder bei Verstand. Ich konnte wieder klar denken. Und ich konnte wieder kämpfen. Ich konnte dagegen ankämpfen, was ich nicht sein wollte. Ich musste nicht zu ihr nach Hause gehen. Ich musste sie nicht töten. Offensichtlich war ich eine vernünftig denkende Kreatur und ich hatte eine Wahl. Im Klassenzimmer hatte es sich nicht danach angefühlt…Aber jetzt war ich weg von ihr. Vielleicht wenn ich ihr ausweichen würde, gäbe es keinen Grund mein Leben zu ändern. Ich mochte mein Leben so, wie es zurzeit aussah. Warum sollte ich mir das von einem unangenehmen und köstlichen Niemand zerstören lassen? Ich musste meinen Vater nicht enttäuschen. Ich musste meiner Mutter keine Sorge, keinen Stress…keine Schmerzen verursachen. Ja, es würde meine Adoptivmutter verletzten. Und Esme war so sanft, zart und weich. Jemandem wie Esme Schmerzen zuzufügen war absolut unverzeihlich. Wie ironisch, dass ich dieses Menschenmädchen vor Jessica Stanleys erbärmlichen, abfälligen Gedanken schützen wollte. Ich war die letzte Person die jemals als Beschützer vor Isabella Swan stehen würde. Sie würde niemals mehr Schutz vor etwas benötigen, als vor mir. Wo war Alice, wunderte ich mich plötzlich? Hatte sie nicht gesehen wie ich das Swan-Mädchen auf zig verschiedene Weisen umbrachte? Warum war sie nicht gekommen um zu helfen – um mich zu stoppen oder die Beweise zu vernichten, was auch immer? War sie so sehr darauf bedacht, ob es Ärger mit Jasper gab, dass sie diese viel schlimmere Möglichkeit übersehen hatte? War ich doch stärker als ich dachte? Hätte ich dem Mädchen wirklich nichts getan? Nein. Ich wusste, dass da nicht wahr war. Alice musste sich wirklich sehr stark auf Jasper konzentrieren. Ich suchte in der Richtung, wo sie sein musste, in dem kleinen Gebäude, das für die Englisch-Kurse genutzt wurde. Es dauerte nicht lange, bi ich ihre bekannte ´Stimme´ lokalisiert hatte. Und ich hatte Recht. All ihre Gedanken drehten sich um Jasper, während sich alle seine Möglichkeiten mit prüfendem Blick betrachtete. Ich wünschte, ich könnte sie um Rat fragen, aber gleichzeitig war ich froh, dass sie nicht wusste wozu ich fähig war. Dass sie keine Ahnung hatte, von dem Massaker, das ich in der letzten Stunde erdacht hatte. Ich fühlte ein neues Brennen in meinem Körper – das brennen vor Scham. Ich wollte nicht dass irgendeiner von ihnen etwas wusste. Wenn ich Bella Swan aus dem Weg gehen könnte, wenn ich es schaffen würde, sie nicht zu töten – sogar als ich darüber nachsachte wand sich das Monster in mir und knirschte frustriert mit den Zähnen – dann musste niemand was erfahren. Wenn ich mich von ihrem Duft fernhalten Könnte…Es gab keinen Grund, weshalb ich es nicht wenigstens versuchen sollte. Eine gute Wahl treffen. Versuchen das zu sein, was Carlisle dachte, was ich war. Die letzte Schulstunde war fast vorbei. Ich beschloss meinen neuen Plan in die Tat umzusetzen. Besser, als hier auf dem Parkplatz herumzusitzen, wo sie an mit vorbeilaufen konnte und mein Vorhaben ruinieren könnte. Wieder empfand ich den ungerechtfertigten Hass für das Mädchen. Ich hasste, dass die diese unbewusste Macht über mich hatte. Dass sie aus mir etwas machte, was ich verabscheute. Ich lief schnell, aber es gab keine Zeugen – Über den kleinen Hof zum Sekretariat. Es gab keinen Grund, weshalb Bella Swan mir hier begegnen sollte. Sie würde gemieden werden, wie die Plage die sie war. Das Büro war leer, abgesehen von der Sekretärin, die ich sehen wollte. Sie bemerkte mein leises Eintreten nicht. „Ms Cope?“ Die Frau mit den unnatürlich roten Haaren schaute auf und ihre Augen weiteten sich. Es traf sie immer unerwartet, die kleinen Anzeichen die sie nicht verstanden, egal wie oft sie einen von und schon gesehen hatten. „Oh“ hauchte sie etwas verwirrt. Sie glättete ihr Shirt. >>Albern<< dachte sie sich. >>Er ist jung genug um mein Sohn zu sein. Zu jung um auf diese Art von ihm zu denken… <<. „Hallo Edward. Was kann ich für dich tun?“ Ihre Wimpern klimperten hinter ihrer dicken Brille. Unbehaglich. Aber ich wusste wie charmant ich sein konnte, wenn ich es wollte. Es war einfach, seit ich wusste welcher Ton, welche Geste wie verstanden wurde. Ich lehnte mich vor und erwiderte ihren Blick als würde ich ihr tief in die nicht tiefgründigen, kleinen Augen blicken. Ihre Gedanken flatterten bereits. Das würde einfach werden. „Ich hab mich gefragt, ob sie mir mit meinem Stundenplan helfen könnten“ sagte ich in der sanften Stimme, die ich mir aufhob um Menschen nicht zu erschrecken. Ich hörte wie ihr Herzschlag schneller wurde. „Natürlich Edward. Wie kann ich die helfen?“. >>Zu jung, zu jung<<leierte sie sich selbst herunter. Das war natürlich falsch. Ich war älter als ihr Großvater. Aber laut meinem Führerscheinhatte sie Recht. „Ich hab mich gefragt, ob ich von meinem Biologie-Kurs in einen anderen naturwissenschaftlichen Leistungskurs wechseln Könnte? Physik vielleicht?“. „Gibst es ein Problem mit Mr. Banner, Edward?“. Keineswegs, es ist nur so, dass ich den Stoff schon durchgenommen habe…“. „In dieser Schule für Begabte, die ihr alle in Alaska besucht hat, stimmt.“. Sie stürzte ihre schmalen Lippen als sie das bedachte. >>Sie sollten alle aufs Collage gehen. Ich habe gehört wie sich die Lehrer beschweren. Perfekte Zehnen, nie eine falsche Antwort, nie ein Fehler in einer Klausur – als ob sie einen Weg gefunden hätten in jedem Fach zu schummeln. Mr. Varner würde eher glauben, dass jemand betrügt, als einzusehen, dass ein Schüler schlauer ist als er…Ich wette ihre Mutter gibt ihnen Nachhilfe… <<. „Ehrlich gesagt, Edward, Physik ist zur Zeit überfüllt. Mr. Banner hasst es, wenn er mehr als 25 Schüler in einem Kurs hat.“. „Ich mache bestimmt keine Probleme.“. >>Natürlich nicht. Nicht ein Perfekter Cullen<<. „Das weiß ich Edward. Aber es gibt einfach nicht genug Stühle, so leid es mir tut…“. „Kann ich den Kurs vielleicht abwählen? Ich könnte die Zeit für unabhängige Studien nutzen.“. Ihr Unterkiefer klappte auf. >>Das ist verrückt. Wie schwer kann es schon sein, ein Fach abzusitzen, das man schon kennt? Es muss ein Problem mit Mr. Banner geben. Ich frag mich ob ich mit Bob darüber reden sollte? <<. „Du wirst nicht genug Punkte für den Abschluss zusammen bekommen.“. „Das hole ich nächstes Jahr nach.“. „Vielleicht solltest du mit deinen Eltern darüber reden.“. Hinter mir öffnete sich die Tür, aber wer immer es war, machte sich kein Gedanken über mich, also ignorierte ich den Neuankömmling und konzentrierte mich weiter auf Ms Cope. Ich lehnte mich noch ein Stück vor und weitete meine Augen noch etwas. Das würde besser funktionieren, wenn sie Gold statt Schwarz wären. Die Schwärze ängstigte die Leute und so sollte es ja auch eigentlich sein. „Bitte, Ms Cope?“. Ich ließ meine Stimme so weich und überwältigend klingen wie es ging – und sie konnte erstaunlich überwältigend sein. „Gibt es kein anderes Fach in das ich wechseln könnte? Ich bin mir sicher, dass es irgendwo einen freien Platz gibt? Die sechste Stunde Biologie kann doch unmöglich die einzige Möglichkeit sein…“. Ich lächelte sie an, darauf bedacht meine Zähne nicht so deutlich zu zeigen, dass es ihr Angst machte. Ihr Herz schlug schneller. >>Zu jung<< erinnerte sie sich verzweifelt. „Naja, vielleicht könnte ich mit Bob – ich meine Mr. Banner reden. Ich könnte schauen ob…“ Es dauerte nur eine Sekunde und alles veränderte sich: die Atmosphäre de Raumen, meine Mission hier, der Grund weshalb ich mich zu der rothaarigen Frau lehnte…Was zu einem bestimmten Zweck gewesen ist, war jetzt für einen anderen. Es dauerte nur eine Sekunde, in der Samantha Wells die Tür öffnete um einen verspäteten unterschriebenen Beleg in den Korb an der Tür zu werfen, und wieder zu verschwinden, um die Schule so schnell wie möglich zu verlassen. Es dauerte nur eine Sekunde, bis die leichte Brise durch die offene Tür mit mir zusammentraf. Es dauerte nur eine Sekunde, bis ich begriff warum die Person, die zuerst reinkam mich nicht mir ihren Gedanken unterbrochen hatte. Ich drehte mich um, obwohl ich mich nicht zu vergewissern brauchte. Ich drehte mich langsam, während ich um die Kontrolle meiner Muskeln kämpfte, die gegen mich rebellierten. Bella Swan stand mit dem Rücken an der Wandgepresst neben der Tür, ein Stück Papierumklammert in ihrer Hand. Ihre Augen waren noch weiter als ohnehin schon, als sie meinen grimmigen, unmenschlichen, stechenden Blick sah. Der Geruch ihres Blutes durchtränkte jeden Luftpartikel in dem kleinen, heißen Raum. Meine Kehle brach in Flammen aus. Das Monster starrte mir aus dem Spiegel ihrer Augen aus entgegen, eine Maske des Bösen. Meine Hand verharrte in der Luft über dem Tresen. Ich müsste mich nicht wieder umdrehen, um darüber hinweg Ms Copes Kopf zu greifen und ihn mit genug Kraft durch ihren Tisch zu schmettern und sie damit sofort zu töten. Zwei Leben sind besser als zwanzig. Ein guter Handel. Das Monster wartete ungeduldig, hungrig darauf, dass ich es tat. Aber es gab immer eine Wahl – es musste eine Wahl geben. Ich schnitt das Gefühl im meiner Lunge ab und fixierte Carlisles Gesicht vor meinen Augen. Ich wendete mich wieder Ms Cope zu und bemerkte ihre innerliche Überraschung über die Veränderung in meinem Gesichtsausdruck. Sie schrak vor mir zurück, aber konnte dich ihre Angst nicht erklären. Ich brachte all die Selbstbeherrschung auf, die ich mir in Jahrzehntelanger Abstinenz angeeignet hatte, um meine Stimme wieder ausgeglichen und weich klingen zu lassen. Es war noch genug Luft in meiner Lunge, um noch einmal hastig zu sprechen. „Macht nichts. Ich verstehe, dass es unmöglich ist. Haben sie Dank für ihre Mühe.“. Ich schwang herum, stürmte aus dem Raum und versuchte den vom Blut erwärmten Körper des Mädchens nicht zu spüren, als ich nur Millimeter an ihr vorbei lief. Ich hielt nicht an, bis ich mein Auto erreichte, legte den gesamten Weg viel zu schnell zurück. Die meisten Menschen waren schon weg, deshalb gab es kaum Zeugen. Ich hörte einen Unterstufenschüler, DJ Garrett, wie er mich bemerkte, aber dann nicht weiter beachtete…>>Wo ist Cullen hergekommen – als wäre er Plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht…Ich mal wieder mit meiner Fantasie. Wie meine Mutter immer sagt… <<. Als ich in meinen Volvo stieg, waren die anderen schon da. Ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren, aber ich keuchte in der frischen Luft, als wäre ich kurz vor dem Ersticken. „Edward?“ fragte Alice alarmiert. Ich schüttelte nur meinen Kopf. „Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?“ fragte Emmett, der einen Moment abgelenkt davon war, dass Jasper nicht in der Stimmung für eine Revanche war. Satt zu antworten, setzte ich den Wagen zurück. Ichmusste von diesem Parkplatz verschwinden bevor Bella Swan mir auch hierher folgen konnte. Mein eigener persönlicher Dämon, der mich jagte…Ich schwang den Wagen herum um beschleunigte. Ich erreichte die 40 bevor ich auf der Straße war. Auf der Straße erreichte ich die 70 noch vor der Ecke. Ohne zu gucken wusste ich, dass Emmett, Rosalie und Jasper sich alle umgedreht hatten und Alice anstarrten. Sie zuckte mit den Schultern. Sie konnte nicht sehen, was war, nur was kommen würde. Sie konzentrierte sich jetzt auf meine Zukunft. Wir verfolgten beide was sie in ihrem Kopf sah und wir waren beide überrascht. „Du verlässt uns?“ flüsterte sie. Die anderen starrten mich an. „Tu ich das?“ zischte ich durch meine zusammengebissenen Zähne. Dann sah sie es, als meine Entschlossenheit schwankte und eine andere Möglichkeit meine Zukunft in eine dunklere Richtung lenkte. „Oh!“. Bella Swan, tot. Meine Augen, glühend rot mit frischem Blut. Die Durchsuchung die folgte. Die vorsichtige Zeit in der wir warteten bis es wieder sicher für uns war wieder hervorzutreten und von vorn anzufangen… „Oh“ sagte sie wieder. Das Bild wurde jetzt klarer. Ich sah zum ersten Mal das Haus von Chief Swan von innen, sah Bella in der kleinen Küche mit den gelben Schränken, mit dem Rücken zu mir al ich mich aus dem Schatten an sie heranpirschte…mich von ihrem Duft zu ihr hinziehen ließ… „Stopp!“ stöhnte ich, nicht in der Lage noch mehr zu ertragen. „Sorry“ flüsterte sie mit geweiteten Augen. Das Monster frohlockte. Und die Vision in ihrem Kopf änderte sich erneut. Ein leerer Highway bei Nacht, die schneebedeckten Bäume am Rand flogen mit 100 Meilen pro Stunde vorbei. „Ich werde dich vermissen.“ sagte sie, „Egal wie kurz du weg sein wirst.“ Emmett und Rosalie tauschten einen besorgten Blick. Wir warenkurz vor der Biegung auf die lange Auffahrt die zu unserem Haus führte. „Lass uns hier raus.“ Instruierte Alice, „Du solltest es Carlisle selbst sagen.“ Ich nickte und das Auto kam quietschend zum Stehen. Emmett, Rosalie und Jasper stiegen ohne ein Wort aus. Sie würden Alice nach einer Erklärung fragen, wenn ich weg war. Alice berührte meine Schulter. „Du wirst das Richtige tun.“ Murmelte sie. Keine Vision diesmal – ein Befehl. „Sie ist Charlie Swans einzige Familie. Es würde ihn auch töten.“ „Ja.“ sagte ich, und stimmte damit nur dem letzten Teil zu. Sie glitt aus dem Wagen zu den anderen, ihre Augenbrauen besorgt zusammengezogen. Sie verschmolzen mit dem Wald und waren außer Sicht, bevor ich den Wagen wenden konnte. Ich raste zurück zur Stadt und ich wusste die Visionen in Alice Kopf würden von dunkel ist strahlendes Licht verwandelt werden, wie durch ein Stroboskop. Während ich mit 90 nach Forks zurückfuhr, war ich mir nicht sicher, was ich tun würde. Meinem Vater auf Wiedersehen sagen? Oder das Monster in mir mit offenen Armen empfangen? Die Straße flog unter meinen Reifen dahin.